0 Social Media? Vielleicht. Aber bitte ohne Bauchweh!
- von Anna Hertwig
- 30.04.2025
Neulich beim Scrollen... "Ich hab 30 Minuten gebraucht, um ein Instagram-Reel zu schneiden. Musik ausgesucht, Untertitel gebastelt, Übergänge angepasst. Ergebnis? 27 Aufrufe, 1 Like – wahrscheinlich von meiner Mutter. Der Algorithmus hat freundlich genickt, aber innerlich war ich durch."
Kommt dir das bekannt vor?
Dieses Gefühl, dass man ja muss. Weil "alle anderen" es auch machen. Weil man schon so viel Zeit, Energie oder Geld reingesteckt hat. Willkommen im Trugschluss der versunkenen Kosten.
Was ist das eigentlich? Der Trugschluss der versunkenen Kosten (engl. Sunken Cost Fallacy) beschreibt ein Denkmuster: Man hält an etwas fest, nur weil man schon viel investiert hat – auch wenn es keinen Sinn mehr ergibt.
Das ist wie mit einem Traktor, der im Matsch steckt. Anstatt auszusteigen und neu zu denken, gibst du nochmal richtig Gas. Spoiler: Du steckst nur noch tiefer fest.
Gerade im Online-Marketing passiert das oft. Du hast deinen Social-Media-Kanal aufgebaut, mühst seit Monaten durch, bekommst aber weder neue Kunden noch gute Laune. Und trotzdem machst du weiter. Warum? Weil du denkst: "Jetzt hab ich doch schon so viel Arbeit reingesteckt."
Social Media? Gerne. Aber bitte entspannt. Es geht auch anders. Social Media kann ein tolles Werkzeug sein – aber es ist kein Muss.
Hier ein paar Wege raus aus dem Bauchweh:
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Reduzieren: Lieber 1 starker Post pro Woche als 5 halbherzige. Posts können auch monatlich erscheinen - für ein professionelles Gesamtbild vollkommen ausreichend.
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Automatisieren: Tools nutzen, um Inhalte vorzubereiten (z. B. Meta Business Suite, Canva,..). Generell Postings vorplanen für Wochen, Monate oder sogar fürs ganze Jahr bringt eine unheimliche Gelassenheit ins Thema.
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Pausieren: Es ist keine Schande, mal Digital-Ferien einzulegen.
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Alternativen nutzen: Dein Google-Unternehmensprofil ist oft wichtiger als Instagram. Oder: Flyer im Lieblingscafé. Kooperation mit dem Bäcker nebenan. Newsletter.
Lokal statt viral. Gerade für regionale Unternehmen zählt nicht die große Reichweite, sondern die richtigen Leute vor Ort. Es bringt dir nichts, wenn 1000 Leute aus Hamburg deinen Beitrag liken, wenn du in Sonneberg Massagen anbietest.
Fazit: Du musst nicht auf allen Plattformen tanzen. Manchmal reicht ein gemütlicher Platz am Lagerfeuer – mit den Menschen, die dich wirklich sehen und schätzen.
Einfach in deiner Lieblings-Podcast-App nach "Schlichte Fichte" suchen.
Jetzt reinhören: Die Folge auf der Webseite hören
bei Spotify: Hier zur Podcastfolge "Social Media? Schluss, wenn’s klemmt"
Für alle, die weniger müssen und mehr wollen. Ganz ohne Burnout-Filter.